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Eine sonderbare Wiederholung eines Traumes.
Eine interaktive Laserskulptur von Rainer Plum für die Eingangsrotunde der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main 2010

Abstand Titel-Text

Ausgangspunkt für die Realisation der Laserskulptur war die besondere Raumarchitektur der Rotunde mit der im Zentrum stehenden großen Holzskulptur von Georg Baselitz mit dem Titel "Armalamor".

Die Laserkonstruktion wurde um die Holzskulptur herumgebaut und betonte die Säulenanordnung der Rotunde.
Mittels Laserlicht entstand eine virtuelle und sich langsam verändernde Lichtraumskulptur, auf welche der Betrachter interaktiv über ein Theramin Einfluss nehmen und die Intensität der gegebenen Licht- und Audioereignisse verändern konnte.
Die Faszination der Laserlicht-Ereignisse bestand einerseits in der vibrierenden Brillanz der Lichtgebilde, andererseits in der Ambivalenz zwischen scheinbarer Realität von Fläche und Raum, also der Illusion haptischer Konstrukte und der gegebenen Unfasslichkeit des Lichtes.
Hervorgerufen wurde die Widersprüchlichkeit der Lichterscheinungen durch ein leichtes Nebelfluid im Raum, welches als Trägermaterial diente.
Im Dunkeln des Lichtraumes geriet der Zuschauer in einen Zustand des Entrücktseins, enthoben dem Zeitempfinden. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch das langsame Erscheinen und langsame Verschwinden des Lichtes. Nicht die schnellen Wechsel der Lichtfiguren interessierte, sondern die Langsamkeit forderte die Aufmerksamkeit.
In einem Prozess der Entschleunigung wurden die Geschwindigkeiten im Wechsel von Ereignissen so gewählt, dass der Zuschauer in einer Art meditativer Besinnung diese und die Stille offen wahrnimmt.

Die interaktive Programmierung der Licht- und Audioereignisse wurde von Mitgliedern des Fördervereins euregionaler Digitalkultur e.V. entwickelt:

Jacek Wisniowski, Stephan Roslen, Paul Kocyla.

Rainer Plum


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